Letzte Ausfahrt Brooklyn by Selby Hubert

Letzte Ausfahrt Brooklyn by Selby Hubert

Autor:Selby, Hubert [Selby, Hubert]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Harry bot ihm eine Zigarette an und suchte nervös nach Streichhölzern, bis der Vorsitzende endlich seine eigenen aus der Tasche zog. Harry fing gerade an ihm zu erzählen, wie er versucht habe, die Lastwagen anzuhalten, wurde jedoch von den anderen Funktionären unterbrochen, die mit dem Vorsitzenden zu reden begannen. Sie bildeten eine kleine dichtgedrängte Gruppe und sprachen leise miteinander; Harry stand in der Nähe herum und dann kamen Sal und Vinnie herein. Wasislos Harry? Es scheint ihr habt Ärger gehabt. Mann, da haben wir wohl was verpasst. Sie füllten 2 Gläser mit Bier und stellten sich zu Harry. Du wirst denen diese Sauerei doch nich durchgehen lassen. Darauf kannstu Gift nehmen. Keine Sorge, das passiert uns nich wieder. Wenn die Scheißbullen nich gewesen wären, wären sie nie durchgekommen. Mann, da gibts doch andere Wege denen das Handwerk zu legen. Na und ob, sie lächelten einander zu und tranken ihr Bier. Was meint ihr damit? Scheiße Mann, ihr braucht doch bloß – der Vorsitzende kam dazu und fragte Harry, wer sie wären. Harry sagte ihm, wie sie hießen und dass es sich um ein paar Jungs aus der Nachbarschaft handle. Das is der Vorsitzende der Gewerkschaft. Sieh mal an. Sie haben ziemlichen Ärger gehabt wie? War nicht so schlimm. Habt ihr was dazu zu sagen? Och, bloß einen kleinen geschäftlichen Vorschlag, wie Sal? Jaa. Und zwar? Diese Laster loszuwerden. Wäre Ihnen das 200 wert? Glaubt ihr, dass ihr das schafft, ohne dass es Ärger gibt? Ja. Wenn sie dort stehen wo der da sagt is das keine Angelegenheit. Der Vorsitzende drehte den anderen den Rücken zu, gab ihnen 200 Dollar, sagte Harry Aufwiedersehen und ging mit den Funktionären fort. Sal und Vinnie teilten das Geld, tranken ihr Bier aus und gingen. Wieder war ein Streiktag zu Ende.

Am nächsten Tag waren Hunderte von Männern kurz nach 8 im Büro. Gegen 8 Uhr 30 hingen sie überall herum, im Büro und auf der Straße davor, tranken Kaffee und Bier und aßen Kuchen. Die Schilder waren, einige Minuten nachdem Harry das Büro geöffnet hatte, geliefert worden und die Männer hatten es heute ebenso eilig wie am ersten Streiktag, sich eins zu schnappen und damit loszuziehen, rissen Witze lachten und schlugen sich gegenseitig kräftig auf die Schultern, wie sie es an jenem ersten Tag getan hatten, doch waren sie nicht heiter und gelöst wie damals, sondern innerlich gespannt und voll Erwartung, in Erwartung eines weiteren Tumults, auf den sie dieses Mal vorbereitet waren und ein jeder ließ die Träume und Wunschvorstellungen der vergangenen Nacht aufleben, in denen sie Laster aufgehalten und Fahrer aus Kabinen herausgezerrt und ihnen die Schädel eingeschlagen hatten, wobei jeder das ganz allein schaffte oder doch höchstens nur mit Hilfe einiger Freunde und wenn die Bullen sie daran hindern wollten, entrissen sie ihnen ihre Schlagstöcke und schlugen ihnen damit ihre Köpfe zu Brei, dann nahmen sie die Wasserschläuche und spülten die verdammten Sauhunde die Gullys runter. Sie tranken Bier und Kaffee, sahen ununterbrochen zur Fabrik hin und schlugen einander auf die Schultern,



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